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Atomkraft - ein teurer Fehler




Bertas Weltreise
Zur Wahl am 13.05.2012

Das ist Globalisierung.
Ein Huhn aus Ense, nennen wir es Berta, das vier Wochen mit achtzigtausend anderen Hühnern hier in Ense auf eine Weltreise vorbereitet wird.
Und bereits nach drei bis vier Wochen geht sie dann auf die großen Fahrten.
Gleichzeitig reist sie nach Deutschland, Polen, Frankreich und in zwei weit voneinander entfernt liegende Orte in China. Aber ebenfalls gelingt es ihr gleich in vier Staaten Afrikas zu fliegen.
Berta legt dabei tausende von Kilometern zurück.
Sie tut das zu einem guten Zweck – sie will die Ernährung der weiter wachsenden Weltbevölkerung sicher stellen.

Einer ihrer Füße wird im Westen Chinas verzehrt, nahe Ulan-Bator, da wollten wir ja alle schon 'mal hin. Der Schenkel wird in der Nähe von Peking mit vergoldeten Stäbchen gegessen.
Ihre Inneren Organe finden in Afrika begeisterte Käufer und die üblichen Teile, die Menschen in Europa verspeisen werden gleich hier auf die genannten Länder verteilt.
So weit kann man rumkommen, wenn man aus Ense kommt.
Und man tut automatisch noch etwas für die Reisewilligkeit der Afrikaner und Chinesen.
Die Afrikanischen Kleinbauern, die aus diesem Grund nicht mehr von dem Verkauf ihrer eigenen Hühner leben können, weil sie sie so billig nicht anbieten können, versuchen über die italienische Insel Lampedusa nach Ense zu kommen, um sich einmal anzusehen, wo die preiswerte Berta so herkommt.
Die Chinesen, die nicht mehr von ihrer Hühnerzüchterei leben können, arbeiten ersatzweise in einer Fabrik, um aus Europäischem Abfall Spielzeug für Enser Kinder herzustellen.
So haben wir alle was davon, dass Berta so eine schöne Weltreise machen kann – und das bei den Benzinpreisen.
Nur die Flüchtlinge aus Afrika sind noch nicht so weit, dass wir sie hier willkommen heißen können, sie werden auf Lampedusa festgehalten...


Gedanken von Udo Müller zu dem Artikel über die Zukunft der Enser Landwirtschaft am 11.05.2012 im Werler Anzeiger



Zum selben Thema bekamen wir eine Zuschrift, die wir hier unverändert wieder geben.

Ich nahm an, dass auch bis in die hinterste Provinz der wahre Grund für die Ungleichgewichte in der Nahrungsmittelversorgung bekannt sind.
Die Gründe, die Ihr nennt, sind ja nicht die einzigen, sondern dazu kommt noch der künstlich erzeugte Fleischhunger in Ländern (zum Beispiel Indien), die sich seit Jahrtausenden überwiegend vegetarisch ernährten; ihnen fliegen jetzt die billig erzeugten Brathühner und Schweineschnitzel direkt in den Mund, besser gesagt, um die Ohren.
Ich denke auf so ein falsches Schlaraffenlang müssen wir verzichten. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Meine Frage, die ich dazu stellen möchte, wieso hungern gleichbleibend seit Jahrzehnten Menschen?
Die moderne Landwirtschaft gibt es seit den Fünfziger Jahren...
Wie würden die Grünen diese Frage beantworten?

Oliver Krause





Grüne Politik gibt dem ländlichen Raum neue Perspektiven. Die konsequente und umweltfreundliche Förderung der erneuerbaren Energien und der nachwachsenden Rohstoffe erschließt neue Wertschöpfungspotenziale für die ländliche Wirtschaft. Grüne Naturschutzpolitik sichert das Nationale Naturerbe, trägt durch nachhaltige Nutzungskonzepte zum Erhalt der Biodiversität bei und macht den ländlichen Raum als Erholungs- und Lebensraum attraktiv. Unsere Agrarwende verschafft der Landwirtschaft durch gentechnikfreie, ökologische und qualitativ hochwertige Produktion neue Marktanteile und zusätzliche Arbeitsplätze. Aber auch unsere Ideen in Verkehrs-, Bildungs-, Wirtschaftsund Infrastrukturpolitik setzen positive Impulse für die ländlichen Regionen.

Die wichtigsten Zahlen und Fakten

• Im Bereich der erneuerbaren Energien sind heute 280.000 Menschen beschäftigt, die meisten von ihnen in mittelständischen Unternehmen im ländlichen Raum.

• Auch den Kommunen kommen die erneuerbaren Energien über die Gewerbesteuereinnahmen zu Gute. Eine Untersuchung des Bundesverbandes Windenergie e.V. hat ergeben, dass während der rund 20-jährige Laufzeit einer Windenergie-Anlage durchschnittlich über 100.000 Euro Gewerbesteuer je MW installierte Leistung an die Standortgemeinden abgeführt werden.

• Ökologisch wirtschaftende Agrarbetriebe beschäftigen im Durchschnitt 30 Prozent mehr Arbeitskräfte als konventionelle Betriebe. Das bestätigt auch der Agrarpolitische Bericht 2007 der Bundesregierung. Die verfehlte Förderpolitik von schwarz-rot hat allerdings dazu geführt, dass viel zu wenig heimische Betriebe am Bio-Boom partizipieren konnten. Während die Nachfrage nach Bio-Produkten seit Jahren zweistellig wächst, dümpeln die Umstellungszahlen bei um die fünf Prozent.

• "Regionen aktiv" wurde von Renate Künast 2001 als Modell- und Demonstrationsvorhaben für die integrierte ländliche Entwicklung ins Leben gerufen und wurde zum großen Erfolg: In den 18 Regionen des Modellvorhabens wurden 763 neue Vollzeitarbeitsplätze geschaffen und 701 Beschäftigungsverhältnisse erhalten. Außerdem wurden 57 Millionen Euro an Folgeinvestitionen von privater Seite ausgelöst. Daten zu den einzelnen Projektregionen finden sich unter http://www.nova-institut.de/modellregionen/ (http://www.nova-institut.de/modellregionen/).

• Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine Studie zum demografischen Wandel erarbeitet. Darin bestätigt es auf breiter Linie grüne Politikansätze. Es wird eine Abkehr von der Gießkannenförderung und eine Unterstützung neuer, dezentrale Strategien angemahnt, mit denen sich selbst tragende regionale Wirtschaftskreisläufe aufgebaut werden können. Verwiesen wird auch auf die Förderung von energieautarken Kommunen und eine deutliche Ausweitung des Ökolandbaus.

• Bundeskanzlerin Merkel hat 2005 bei den Verhandlungen über die EU-Finanzperiode 2007 bis 2013 für einen Kompromiss gesorgt, der zu einer deutlichen Kürzung des Finanzbudgets für die Förderung der ländlichen Räume (2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik) geführt hat. Deutschland gehen pro Jahr 300 Millionen Euro verloren.

• Auch bei der Überarbeitung der europäischen Agrarpolitik in 2008 haben CDU/CSU alles daran gesetzt, um eine stärkere Umverteilung der Finanzmittel von den Agrarbeihilfen in die Förderung der ländlichen Räume zu verhindern.

...wird fortgesetzt



Fracking betrifft auch die Einwohner von Ense. Also uns alle hier!

Zur Wahl am 13.05.2012

Fracking betrifft auch die Einwohner von Ense. Also uns alle hier!

Bis auf das Gebiet Sieveringen ist eine Bergbaubechtigung zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen (Fracking) für die Gemeinde Ense bereits an die Wintershall Holding GmbH durch die Bezirksregierung Arnsberg erteilt worden. Ein Antrag für Sieveringen wurde dort um den Jahreswechsel 2011/2012 von der BNK Deutschland GmbH gestellt.

Die Berechtigung ist der erste Schritt um mit konkreten Aufsuchungsarbeiten beginnen zu dürfen. Als Zweites ist ein Betriebsplan von den Unternehmen zu erstellen und der Bezirksregierung zur Zulassung vorzulegen. Die Betriebsplanzulassung ist eine gebundene Entscheidung. Die Voraussetzungen hierfür sind im Bundesbergbaugesetz abschließend aufgezählt. Wenn diese erfüllt sind haben die Unternehmen einen Anspruch auf die Betriebsplanzulassung. Der Bezirksregierung steht kein Ermessensspielraum zu.

Sollten im Gebiet der Gemeinde Ense oder in den umliegenden Gebieten Bohrungen vorgenommen werden, hätten diese auf viele Bereiche des öffentlichen Lebens Einfluss:

    Für die unkonventionelle Förderung von Erdgas wird eine riesige Menge Wasser benötigt. Dies wird unweigerlich den Grundwasserspiegel massiv absenken.
    Aufgrund der für die Bohrungen benötigten Wassermengen und den zusätzlich benötigten Sand und Chemikalien, mit denen die sogen. Frac-Flüssigkeit hergestellt wird (lt. US-amerikanischer Umweltbehörde 11.500 m3 Wasser, 55 bis 230 t Chemikalien pro Bohrung), muss eine für Zuwegung für schwere Transportfahrzeuge zu Bohrlöchern geschaffen werden.

    Die eingeführte Frac-Flüssigkeit muss wieder aufbereitet werden. Dies kann nicht durch die normalen Klärwerke geschehen, sondern muss durch eine neu zu schaffende Kläranlage erfolgen. Neben der zu bauenden Kläranlagen müssen auch Aufbewahrungsbehälter und Lager für die Frac-Flüssigekeiten, Chemikalien usw. gebaut werden.

    Wie bereits in Niedersachsen geschehen, wo Erdgas durch Fracking gewonnen wird, können auch bei uns Störfälle auftreten. Dort musste aus einer insgesamten Rohrleitungslänge von 740 km rund 43 km Rohre stillgelegt werden. In den Rohren wurde das Wasser transportiert, aus dem das geförderte Gas herausgefiltert worden ist (Lagerstättenwasser). Dieses Wasser ist mit der hochgiftigen Chemikalie Benzol verseucht gewesen. In Söhlingen, Vechta und dem Kreis Verden hat es Benzolverseuchungen OHNE solche Leckagen gegeben.



Gelsenwasser hat zu der „Risikostudie Fracking“ am 30.04.2012 eine Stellungnahme auf Ihrer Homepage veröffentlicht, die einen weiteren hohen Untersuchungsbedarf einräumt. Hier wird auch deutlich wie groß die Gefahr für unser Trinkwasser ist, die von Fracking ausgeht.

Im Juli 2011 wurde vom Gemeinderat eine Resolution formuliert, welche sich klar gegen Fracking ausspricht. Auch ergibt sich dies aus dem Leitbild „Ense 2015+“, in dem der Schutz des Trinkwassers als wichtiges und schützenswertes Gut hervor gehoben wird.

Zwar wurden von der örtlichen CDU in der Öffentlichkeit betont, dass Fracking in Ense abzulehnen ist, leider sind aber in den Rats- und Ausschusssitzungen auch anders lautende Äußerungen gefallen („Man darf sich neuen technischen Verfahren nicht prinzipiell verschliessen...“ u. Ä.)
Leider kann die Gemeinde oder die lokale Politik hier nichts ausrichten, außer sich nach ethischen Abwägungen für oder gegen unkonventionelle Erdgasförderung auszusprechen. Dies sieht man auch darin, dass im Februar kein Beschluss im Rat hinsichtlich der Erlaubnis auch in Sieveringen unkonventionell Erdgas zu fördern gefasst wurde.

Wenn wir also eine Erdgasförderung in Ense durch Fracking verhindern wollen, können wir die nur durch das Engagement in Bürgerbewegungen oder durch eine Abgabe der Zweitstimme für Grün tun.

Eine Novellierung des Bundesbergbaurechts ist dringend nötig, um mehr bürgernahe Entscheidungen hinsichtlich der Vergabe von Bergbauberechtigungen zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen treffen zu können. Momentan werden die Gemeinden und Bürger hierzu nur gehört, Entscheidungen trifft die Bezirksregierung Arnsberg allein!
Bündnis 90/ Die Grünen und die SPD haben gemeinsam einen entsprechenden Antrag im Landtag gestellt. Dieser ist leider von der CDU und der FDP verhindert worden. Wenn wir eine Änderung wollen, können wir dies nur durch die Abgabe der Zweitstimme für Grün und das persönliche Engagement in Interessengemeinschaften und Bürgerbewegungen wie „Gegen Gasbohrungen“

Zukunftsorientierte Landwirtschaft orientiert sich am Verbraucher und an der Umwelt.
Wie kann ich Menschen mit optimalen und gewollten Lebensmitteln versorgen?
Wie kann ich dafür Sorge tragen, dass Tiere, Pflanzen und Umwelt durch die Tätigkeit Landwirtschaft wo wenig wie möglich beeinträchtigt und geschädigt werden?
Trinkwasserschutz ist leider in landwirtschaftlich geprägten Gegenden oftmals ohne Schutz vor landwirtschaftlichen Nebenprodukten, wie Pestizidrückständen, Nitraten und Uranen, die von den Feldern ausgeschwemmt werden.

Wibke Viet
Sprecherin der Grünen/ OV Ense




Unser Dorf...


Unser Dorf soll Zukunft haben!
So persiflierte ich das Motto unseres Dorfwettbewerbs seit einigen Jahren, genauer seit der Änderung der Ausrichtung des Wettbewerbs und der damit verbundenen Anpassung des Namens.

Unser Dorf soll Zukunft haben, ist aber bei genauerer Betrachtung gar nicht so sehr von der Hand zu weisen, wie es sicher auch vom Präger des Begriffs gemeint und beabsichtigt gewesen war.

Nach fünf Wochen Bereisung der schönsten Dörfer des Kreises Soest, dieses kann man sicher, in Anlehnung an den zuvor verwandten Begriff, unser Dorf soll schöner werden, sagen, war mir, wie auch anderen beteiligten Juroren, klar, dass entweder das neue Motto als selbsterfüllende Prophezeihung gedacht gewesen war, oder, wie immer wieder erlebt, die Begriffsänderung in den Köpfen der Bewohner einiger teilnehmender Dörfer, sowie bei uns selbst, noch nicht angekommen war.

Unser Dorf soll schöner werden!

Jahrelang als verwendetes Motto des Wettbewerbs eine klare Richtschnur!

Doch was ist schön?
Liegt es nicht, wie sonst auch, im Auge des Betrachters?
Gerade in Zeiten des Wandels von Werten und Wertigkeiten, in Zeiten des Infragestellens von Tradition und nicht zuletzt Religion, war der Begriff schön in diesem Wettbewerb schon lange zu ersetzen.

Nun mit dem neuen Motto, unser Dorf hat Zukunft stellen sich seit einigen Jahren völlig andere Anforderungen an die Darstellung des Dorfes und die Blickweise der Jurie.

Doch auch diese Begrifflichkeit, unser Dorf hat Zukunft ist irreführend, denn sie sollte in den Konjunktiv gesetzt werden, weil niemand weiß, was Zukunft hat, ja was Zukunft für Anforderungen an den Standort - Dorf - mitbringt und an die dort lebende Bevölkerung.
In gleicher Weise ist dieser Begriff auch für die Juroren sehr wenig konkret, so dass für die einzelnen Beurteilungskriterien eine Art Richtschnur erstellt wurde, die es nun vor dem Hintergrund des Begriffes Zukunft und der sich bereits im Hier und Jetzt zeigenden Gegenwartsparameter, die Zukunft gestalten, zu beurteilen gilt.
Denn wenn ich ein Ergebnis des Besuches von 50 Dörfern im Kreis Soest benennen sollte, außer dass es schön war und sich die Protagonisten alle Mühe gaben ihre Dörfer von der Seite zu zeigen, von der sie meinten, sie würde den bekannten Anforderungskriterien nahe kommen, so ist es, dass der von mir anfangs scherzhaft gemeinte Begriff:

Unser Dorf soll Zukunft haben,

sicher für jeden, der sich ernsthaft für die Zukunft des Lebensraumes Dorf stark macht, in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt werden muss.

Zukunft ist angesichts des demographischen Wandels ganz klar ein Problem der Bevölkerungszahlen, also aufgrund zurückgehender Geburten, eine Frage von Integration.
Nur durch Zuzug von Menschen, die ein Leben auf dem Lande, einem Leben in der Stadt vorziehen, wird auf Dauer Zukunft zu sichern sein.
In diesem Zusammenhang ist also in besonderer Weise der Mensch im Dorf gefragt, so er Zukunft will, wie gehe ich mit Menschen um, die in mein Dorf ziehen?
Diese Frage bezieht sich nicht auf die Menschen, die man bisher im Dorf zu erwarten hatte, sondern auf jene Menschengruppe, die sich aufgrund statistischer Parameter, bereits jetzt, besonders aber in Zukunft, erheblich von den Menschen unterscheidet, die derzeit in Dorf leben.
Diese Gedanken beziehen sich hier, bis jetzt, nur auf Menschen, die eine deutsche oder mitteleuropäische Sozialisation vorzuweisen haben.
Menschen, die nicht mehr einer großen Christlichen Gemeinschaft angehören, weil sie im anderen Teil Deutschlands geboren und aufgewachsen sind.
Menschen, die sich uniformtragende Traditionen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu eigen machen wollen.
Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Präferenz eine nicht immer dorfkompatible Form von Lebengemeinschaft leben.

Redete ich bisher von Menschen mit mitteleuropäischer Sozialisation, dürfen wir natürlich auch nicht die Menschengruppen vergessen, die zur Zeit noch aktiv am Bevölkerungswachstum unseres Planeten beteiligt sind.
Menschen, die aus anderen Kulturkreisen, Erdteilen und/oder anderer religiöser Sozialisation stammen.
Ein Atheist, der in einem islamisch geprägten Kulturraum aufwuchs ist kaum mit einem Atheisten zu vergleichen, der in dörflicher Umgebung seinen nicht vorhandenen Glauben artikuliert.
Wie viele Hindus, Moslems, Buddhisten oder Manichäer sind in heimischen Schützenbruderschaften anzutreffen?
Wie viele Frauen waren Schützenköniginnen?
Wie werden die Rechte und Interessen von Frauen berücksichtigt?
Ledige Frauen sind in solchen Vereinssystemen automatisch ausgegrenzt, zumindest dann, wenn sie ins Dorf ziehen und nicht aufgrund der Mitgliedschaft ihres Mannes toleriert werden können.
Aussagen wie: Unsere Frauen sind automatisch durch uns Mitglied, sind ja wohl seit der sozialliberalen Änderung der Familiengesetzgebung in den Siebziger Jahren obsolet.
Dorfgemeinschaften, die ihre Vereinssatzungen nicht an die Parameter des Grundgesetzes angleichen, sollten schon triftige Gründe aufweisen, um diesen Umstand zu rechtfertigen.
Zukunft wird auch im Dorf daran zu messen sein, wie man dort mit den durch Demografie bestimmten Anforderungen an Integration umgeht.
Wie sehen die Satzungen der Vereine aus und nimmt man sie wirklich ernst oder stehen sie nur auf dem Papier?
Was passiert, wenn tatsächlich einmal ein Türke den Vogel abschießt?
Wie sieht es im Alltag mit der Integration in unseren Dörfern aus?
Oder handelt es sich doch nur um hermetische Lebensräume, die schnell an ihre satzungsgemäßen Grenzen stoßen, wenn es dann dazu kommen sollte, dass Toleranz gefragt und gefordert ist?
Nicht die Anzahl der Vereinsmitglieder bzw. die Anzahl der Vereine ist in einem Dorf ausschlaggebend zukunftsweisend, sondern die Frage wie gehen wir mit den Menschen um, die aufgrund ihres anders Seins gar nicht Mitglieder von Vereinen werden können?
Ein Dorfwettbewerb, der vorhandene hermetische Prinzipien gutiert, ist in keiner Weise dazu geeignet, zukunftsweisend Dörfern Unterstützung zu geben, sondern ermuntert sie, weiter einen Weg zu beschreiten, der in der Zukunft, die sich ja bekanntlich aus Gegenwart und Vergangenheit entwickelt, keinen attraktiven Ort zum Leben von Menschen, die in dieser Hermetik nicht willkommen sind, zu bieten hat.
Das Motto unser Dorf soll Zukunft haben sollten wir ernsthaft verfolgen, denn das was uns derzeit geboten wird, hat nur wenig mit der Entwicklung von Zukunft zu tun, es ist augenscheinlich viel zu kurzfristig gedacht.
Wir brauchen Zukunft für Quartier Dorf, die sich nicht auf die nächsten fünf Jahre reduziert oder sich auf den nächsten Wettbewerb bezieht, sondern Zukunft, die angesichts oder trotz sich ändernder Lebensbedingungen, Dorf als einen Ort darstellen kann, der sich der Herausforderung Zukunft stellt, ohne sich durch hermetisch angelegte Instrumente der Ausgrenzung, beherrschen zu lassen.


Udo Müller

Mitglied des Kreistages Soest
Mitglied der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in Münster







In Fukushima muss ein Radius von 80 Kilometern evakuiert werden und wird für Jahrhunderte unbewohnbar sein!

Doch wie sieht es in Deutschland aus?
Auf dieser Website haben wir fiktive Evakuierungsradien von ja 80km um aktive deutsche Kernkraftwerke (Daten erstellt von Maximilian Schönherr)
Deutsch: Die Illustration zeigt fiktive 80km-Radien um die zurzeit in Deutschland aktiven Kernkraftwerke herum. Im Falle des massiven Austritts radioaktiver Strahlung bei Unfällen oder im nicht geregelten Betrieb wird ein solcher Radius zur Evakuierung der Bevölkerung durchaus in Erwägung gezogen. Große Teile Nordwest- und fast das gesamte Süddeutschland wären dann nicht mehr bewohnbar.
English: This illustrations shows a map of Germany with large white spots. These spots symbolize an 80km radius around each of Germany's current nuclear power plants. This radius in case of a radiation problem is purely fictious but has been called realistic by the International Atomic Energy Agency (IAEA) in case of severe problems with reactors like in Fukushima in March 2011. According to this map large areas of north and south Germany would be inhabitable in case of massive failures of all currently active nuclear power plants.

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