Endlich hat die Gradwanderung für heimische CDU-Politiker ein Ende. Jetzt dürfen sie sich sogar öffentlich für Repowering aussprechen, was sie jahrelang bei Grünen bekämpft haben


23.05.2013

Ausgerechnet am 23.05.2013 stand in einem Artikel zur Behinderung des Repowering auch ein Zitat aus der Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Enser Rathaus.

„Das Repowering der Windenergie rückt in immer weitere Ferne. Behörden und Lobbyisten lassen sich immer neue Hindernisse einfallen, anstatt Lösungswege aufzuzeigen und Planungssicherheit zu gewährleisten. So wird die Energiewende blockiert, so werden private Investoren abgeschreckt und so entgehen der Gemeinde Ense letztlich Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe.“

Herr Budde hat recht.

Es ist eine Katastrophe, wenn wir sehen, wie sehr Behörden und Institutionen ihre Möglichkeiten nutzen, die Energiewende zu behindern, ohne sich bewusst zu sein, damit die unser aller Zukunft zu beeinträchtigen.

Wenn Herr Budde jetzt recht hat, dann nur, weil er mittlerweile genau das zum Thema sagen kann, was die CDU vor Fukushima so vehement als grünen Lobbyismus bekämpft hat.

Nun ist der 23.05. ein historisch bedenkenswerter Tag.

Nicht nur die SPD-Gründung 1863, die Gründung der Bundesrepublik 1948 und Buddhas Geburtstag werden da begangen, sondern gerade für Menschen und Politiker in NRW auch das Jubiläum der Aussage Oliver Wittkes vor genau acht Jahren, nachdem die Landesregierung Rüttgers gewählt worden war.

NRW Landesminister Oliver Wittke, fomulierte am 23.05.2005, die Windkraftanlagen als Früchte der Grünen als erste „platt machen zu wollen“.

Was darauf folgte war eine konsequente Haltung und Politik von CDU und FDP, die nur eines zum Ziel zu haben schien, nämlich alles zu tun, den Worten Wittkes Taten folgen zu lassen.

Da das natürlich in allen Behörden, Ministerien und kleinen Verwaltungen verwirklicht werden sollte, muss die CDU nun, nachdem sie aufgrund der Atomkatastrophe von Fukushima eine andere offizielle Haltung vertritt, nur noch dafür Sorge tragen, dass das auch alle ihre Vasallen in allen erdenklichen Funktionen erfahren.

Hier noch 'mal zum mitschreiben.

Die CDU vertritt seit Fukushima eine Meinung, die sie zuvor bei den Grünen kritisiert hat.

Also umdenken!

So weit zum Aktuellen. Wer noch einen Blick in die Geschichte des 23.05. wagen will, kann hier weiter lesen.

04.05.2010

CDU will Repowering überdenken???

Zeitung lesen bildet.

Zeitung lesen ist aber auch eine gute Methode einen eventuell zu niedrigen Blutdruck zu erhöhen.

So geschehen am 04.05.2010.

Gleich zwei Minister der zur Zeit noch tätigen Landesregierung erschienen am Sonntag Nachmittag spontan in Ense, um über ihre Gedanken zum Thema Repowering von Windkraftwerken zu informieren.

Die Landesregierung wolle alles in ihrer Macht stehende tun, um den Enser Betreibern REPOWERING zu ermöglichen.

Vergaß man dabei, dass wir die derzeitige Diskussion der CDU geführten Landesregierung zu verdanken haben?

Man denkt da sehr schnell, dass bei der CDU die Linke nicht weiß, was die Rechte tut.

Allerdings liegt man damit völlig falsch. War es doch die derzeit noch tätige Landesregierung, die 2005 in ihrem Wahlprogramm bereits eine Höhenbegrenzung für Windkraftwerke forderte und sie direkt nach der Wahl auch in Angriff nahm...

Auch war es der neue Landesminister Wittke, der bereits am 23.05.2005 fomulierte, die Windkraftanlagen als Früchte der Grünen als erste „platt machen zu wollen“, so wörtlich zitiert.


- Man bezeichnete also die Windkraft als Früchte der Grünen -


Zu den Leistungen der schwarz-gelben Landesregierung gehört aktuell eine Änderung des Landesentwicklungsgesetzes am 17.12.2009, die dem von EON gebauten Steinkohlekraftwerk Datteln Vorrang vor heimischen Energien einräumt, da EON die Steinkohle importieren will.


Die Früchte der CDU sind da eindeutig zu erkennen, eine Bevorzugung der Energiegroßkonzerne und damit die Aushebelung regenerativer Energien.


Vielleicht halten es die Herren Minister aber auch mit ihrem großen Vordenker Konrad Adenauer, der bekanntlich sagte, „was stört mich mein Geschwätz von gestern“.

aktueller Windkraftanlagen-Erlass von 2018




Udo Müller


Mitglied des Kreitages