Die erste Einladung kam überraschenderweise vom
Bundesverband mittelständischer Unternehmer.
Am Dienstag dem
26.02.2002 sollte im Flughafengebäude des Flughafens
Lippstadt-Paderborn eine Informationsveranstaltung stattfinden, bei
der die Politiker der etablierten Parteien von interessierten
Unternehmern befragt werden sollten, wie sie die Politik für den
Mittelstand gestalten würden, wenn sie in den Bundestag kämen.
Natürlich dachte ich in diesem Zusammenhang kurzfristig
darüber nach, ob nicht möglicherweise schon Politiker im
Bundestag sein könnten, die die Interessen des Mittelstandes
verträten, aber andererseits konnte es ja nicht schaden, zu
dieser Veranstaltung zu fahren.
Eine angedachte Fahrgemeinschaft
mit dem Bundestagskandidaten der CDU
Herrn Schulte-Drüggelte kam nicht zustande, weil der Kollege der
CDU noch einen anschließenden
Termin in Paderborn hatte. Ansonsten, so waren wir uns einig, würden
wir versuchen, zu weiteren Wahlveranstaltungen Fahrgemeinschaften zu
bilden.
Ich fuhr mit dem Opel Omega hin. Um einige wenige Euros
zu sparen, parkte ich in einer der fünftausend
kostenlosen Parklücken, die ich nach einigem Suchen fand
- ziemlich matschig.
Aus dem Kreis Soest war außer Herrn
Schulte-Drüggelte noch der Kandidat der FDP
Herr Dr. Ernst Romberg anwesend.
Die neue Ankunfthalle des
Flughafens war mit Stühlen angefüllt, als am Stehpult Herr
Schröter der Repräsentant der mittelständischen
Unternehmer für die Kreise Höxter, Paderborn und Soest,
einige Eröffnungsworte sprach.
Die Unternehmer saßen
im Saal, während die geladenen Politiker rechts vom Rednerpult
Platz genommen hatten.
Von allen vier Parteien waren jeweils die
Kandidaten für die Wahl im September eingeladen worden. Von der
CDU und der SPD
war nur je eine Person erschienen, von den Grünen zwei, mein
Kollege aus dem Kreis Höxter war auch gekommen und von der FDP
alle drei Kandidaten.
Der Bundesvorsitzende dieses
Unternehmerverbandes Herr Ohoven
hielt dann eine Rede, die sicher aus Unternehmersicht einige Punkte
aufwies, deren Realisierung gerade für diese Interessengruppe
wünschenswert wäre.
Am Ende der Rede gab man dann den
Kandidaten die Gelegenheit sich kurz vorzustellen. Einer der Kollegen
von der FDP
verkündete sofort, da das Wahlprogramm der FDP
genau die Punkte beinhalte, die Herr Ohoven
genannt habe, bestünde ja wohl kein Zweifel, welche Partei man
im September zu wählen habe.
Er vergaß dabei zu erklären, ob diese Punkte auch schon im Wahlprogramm der FDP gestanden haben, als sie nach der großen Koalition in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts bis immerhin 1998 in der Bundesregierung beteiligt war und zumindest den Außenminister gestellt hatte.
Am Schluss gab es noch ein Pressefoto mit allen Beteiligten,
den Politikern und den Veranstaltern, die
Presse versuchte ein Lächeln zu provozieren...
Das Lächeln
wurde ein Gelungenes Lachen, als ich kurz, "18 Prozent" in
die Menge rief.
Tatsächlich lachten alle.
Langsam gingen
wir zurück in den Saal und mein Kollege Dr. Romberg erwies sich
als ebenso netter und angenehmer Mensch, wie Herr Schulte-Drüggelte.
Er entschuldigte sich kurz und ging noch 'mal zurück, um
auch auf dem Extrabild mit seinen Parteikollegen mit abgelichtet zu
werden.
Es standen die Politiker der FDP
auf einem Bild mit Herrn Ohoven
und Herrn Schröter.
Fazit: Die FDP
hätte auch gleich sagen können, dass das eine
Veranstaltung ihrer Partei ist und beim nächsten 'mal benutze
ich die gebührenpflichtigen Parkplätze, denn ich brauchte
etwa eine Stunde um den Opel aus der matschigen Parklücke zu
manövrieren.
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