B r o t u n d S p i e l e



oder


wie es die Reichsten doch noch schafften.


Märchen von E. G. Müller



Es war einmal eine Zeit, die gekennzeichnet war durch Unzufriedenheit an der politischen Führung.

Auch hatten die Menschen Angst vor einem neuen Krieg; viele fürchteten sich auch vor einem Einschnitt in ihre gewohnte Lebensweise, da zum Beispiel zur Stromerzeugung gefährliche Atomkraftwerke gebraucht wurden, anstatt die ungefährliche Energie aus den naturgegebenen Quellen, Wasser, Wind und Sonne zu nutzen.

Dazu kam die Angst vor einer automatisierten Lebensweise und groß angelegter Überwachung, die bis hin zum gläsernen Menschen führen würde; es sollten zum Beispiel Microchips unter die Haut gepflanzt werden, angeblich zur besseren Erkennung bei Notfällen.

Man begann auch in die Schöpfung einzugreifen, indem Pflanzen, Tiere und Menschen genetisch verändert werden sollten.

Ja, die Menschen hatten ihre eigene Verantwortung aus Bequemlichkeit in die Hände von wenigen Stellvertretern, die sie Partei nannten, abgegeben.

Es war nicht bekannt, dass nur ein paar wenige Familien die gesamte finanzielle Herrschaft besaßen und somit auch die Politik weitestgehend kontrollierten.

Seltsamerweise konzentrierten viele ihre Gedanken und ihr Geld auf die Entwicklung gefährlicher, naturzerstörender Technologien wie Atomkraft oder den rücksichtslosen Verbrauch fossiler Brennstoffe, anstatt diese Energien für die Weiterentwicklung der Nutzung natürlicher Energiequellen zu nutzen. Vielleicht weil die Reichsten mit der Energie die sowieso vorhanden war, nicht genug Profit machen konnten?

Die ließen, wie schon seit längerer Zeit, die übrigen Menschen für sich und in ihrem Sinne arbeiten.

Die göttlichen Naturgesetze wurden durch angsterzeugende Ge- und Verbote ersetzt.

Ein herzliches miteinander Leben war nicht gefragt, Egoismus wurde groß geschrieben.

Die Menschen durchschauten dies alles nicht, weil sie durch die vielen Arbeiten, die sie auferlegt bekamen, keine Zeit mehr hatten nachzudenken. Die wenigen freien Tage brauchten sie zur Regeneration und dann ging es wieder los...

Sie sahen ihre Lebensinhalte in der Arbeit, ohne sich Gedanken über deren Sinn zu machen. Und wenn jemand nicht arbeitete wurde er durch gut erdachte Zerstreuung beschäftigt.

Zum Leidwesen der Tiere wurde den Menschen vorgegaukelt, viel Fleisch essen zu müssen, um gesund zu bleiben. Es gab viele geheime Organisationen, die sich nur um diese Thematik kümmerten – und um das Leben auf dem Planeten im Sinne der Mächtigen zu gestalten.

Den Menschen wurde einfach verheimlicht, dass alle wichtigen Bausteine des Lebens auch durch pflanzliche Nahrung aufgenommen werden konnten.

Die Tiere fristeten in ihren Ställen ein qualvolles Dasein und wurden aus Kostengründen behandelt, als seien sie keine Lebewesen; artgerechte Tierhaltung war keinem ein Begriff.

Vorgegaukelt wurde den Menschen auch, dass Tropenholz ein wertvoller Grundstoff für die Möbelherstellung sei, nicht zuletzt darum, weil man dann wieder Platz auf den gerodeten Urwaldflächen hatte, um Tiere großzuziehen, denn deren Fleisch brachte guten Profit.

Außerdem wurden große Erfindungen der Menschen, die der Umwelt dienen sollten, den Erfindern von den Reichsten für viel Geld abgekauft, um sie in irgendwelchen Schubladen verschwinden zu lassen, oder die Erfinder wurden lächerlich gemacht, indem etwas behauptet wurde, was dieser Erfindung angeblich entgegen stand. Dazu gehörte zum Beispiel auch Autofahren ohne Erdöl und vieles mehr.

Die von den Menschen erkannte freie Energie wurde zwangsweise geheim gehalten, dafür mussten sogar einige sterben. Denn es hätte niemand mehr die Dienste der Reichsten in Anspruch nehmen müssen...

Viele ärgerten sich auch über die Verschmutzung der Mitwelt, weil viele Gifte einfach in der Natur entsorgt wurden, zum Beispiel Verklappung auf hoher See oder durch Herstellung chemischer Farben wurden örtliche Flüsse verseucht.

Mit einem gemeinen Trick wurden den Bauern, die seit Jahrtausenden im natürlichen Rhythmus und im Einklang mit der Natur arbeiteten, künstlich hergestellte Düngestoffe und sogar Pflanzengifte angeboten, die als Pflanzenschutzmittel propagiert wurden. Begründet wurde dieser Eingriff in die Landwirtschaft mit der Bekämpfung des weltweiten Hungers, was eine Lüge war, doch die Menschen ließen sich schnell von den Mächtigeren belehren und somit auch ruhig stellen, denn sie konnten sich nicht lange mit kritischen Gedanken beschäftigen, da ihnen dazu die Zeit fehlte.

Daraus resultierte die Zerstörung des natürlichen Gleichgewichts der Natur, aber dass war ja >bekanntlich den wenigen Reichsten gleichgültig, denn sie hatten schon geplant, dass, wenn die Erde einmal nicht mehr bewohnbar sein sollte, sie genug Geld zusammen haben würden, um sich auf anderen Planeten oder im Orbit ansiedeln zu können. Doch das musste geheim gehalten und als Projekte anderer Art getarnt werden, sonst hätten die übrigen Menschen zu früh gemerkt dass sie die ganze Zeit nur ausgebeutet worden waren.

Die damaligen Regierungen waren teilweise nicht in der Lage diese Vorgehensweisen vollständig zu durchschauen oder ließen sich durch Geld, was man Korruption nannte, zum Schweigen oder Mitmachen bewegen und beruhigten dann die Menschen, die vielleicht einmal etwas bemerkt hatten, was allerdings selten vorkam und beruhigten sie oder zogen ihre Meinungen ins Lächerliche, was immer die größte Wirkung erzielte.

So ging das viele viele Jahre, ohne dass sich das Ungleichgewicht verlagerte. Die Menschen waren mittlerweile so verunsichert und konditioniert, dass sie jedem hinterherliefen, der ihnen Arbeitsplätze oder Dinge versprach, die sie gar nicht brauchten. Doch irgend wann einmal >geschah ein WUNDER...

Eine kleine Gruppe junger Leute, im Anfang sogar nur eine junge Frau mit ihren Freunden fingen an, selbstständig zu denken und nicht nur nachzudenken, was die Reichsten ihnen vordachten. Ihnen fiel auf, dass sie ihren eigenen Untergang erschufen, wenn alles so weitergehen würde, wie bisher. Also gründeten sie nach einiger Zeit, die im Anfang durchzogen war mit viel Arbeit und auch Niederlagen eine zusätzliche politische Partei mit der sie den alten Missständen entgegenwirken wollten.

Es lief dann sehr gut, auch weil die Zeit dafür reif war.

Sie arbeiteten alle am selben Ziel; an der Erhaltung dieses Planeten, auf dass auch ihre Nachkommen noch mit Freude und Gesundheit hier leben könnten.

Dafür war es natürlich auch nötig, vielen Menschen klar zu machen, dass sie mit der lieblosen Behandlung der Erde nicht weiter machen konnten. Ein Umdenken wurde erforderlich.

Einige Annehmlichkeiten würden dadurch zwangsläufig wegfallen, wie zum Beispiel Altöl einfach in der Natur zu entsorgen oder Abgase endlos in die Atmosphäre zu blasen, Gifte in Gärten, Häusern und Feldern einzusetzen, Atomkraftwerke als Energielieferanten zu benutzen und für jedes kleine Wehwehchen gleich die nebenwirkungsr eichsten Chemikalien, auch in Form von Medikamenten, einzusetzen und einiges mehr.

Viele Menschen sahen das ein und machten mit, weniger Müll, weniger Abgase, einfach mit denken, jeder konnte dazu beitragen die Entwicklung in die falsche Richtung wieder umzukehren.

Doch irgendwann wurde den Reichsten, die ja die Parteien immer zu lenken verstanden, die neue Partei zu einflussreich. Sie sahen mit Entsetzen was sie vorher nicht für möglich hielten.

Dass durch Umweltschutz, Ressourceneinsparung, bessere Behandlung der so genannten Nutztiere, Landwirtschaft im Sinne des natürlichen Kreislaufs, nicht mehr genügend Geld in die eigenen Kassen floss und ihre Macht somit vermindert wurde.

So dachten sie sich immer neue >Schwierigkeiten für diese neue Partei aus, um sie abzulenken vom eigenständigen Denken, so dass sie ihre Zeit nur noch damit verbrachten, sich aus Intrigen und sonstigen unnötigen Beschäftigungen zu befreien.

Einige merkten das natürlich sehr bald dass sie von den Mächtigen teilweise nur noch nutzlos beschäftigt wurden, so dass keine Zeit mehr für die eigentlichen Aufgaben blieb und spalteten sich ab oder gaben ganz auf, denn auch untereinander wurde Zwietracht von außen gesät. Einige gingen in die neue Partei zurück, nachdem sie die Manipulation von Außen bemerkten.

Sie setzten sich dann um so mehr für ein besseres Miteinander ein. Doch der Druck der Reichsten wurde, als sie merkten, dass es nicht mehr so lief, wie sie sich das vorstellten, immer größer und undurchschaubarer für die Betroffenen, so dass wieder viele die neue Partei verließen und auch nicht wieder kamen.


Mit der Zeit starb die neue Partei...


Die Menschen merkten zu spät, dass sie nicht aufgepasst hatten und ohne selber mitgedacht zu haben, den Falschen glauben schenkten.

Sie blieben alle auf der leblosen, geschundenen und verstrahlten Erde zurück...

Die Reichsten stiegen mit ihrem Gefolge, nach erfolgreicher Arbeit und nach einem Leben in Saus und Braus auf der Erde, in ihre neuen Lebensräume auf...

Und wenn sie nicht gestorben sind, machen sie es heute wieder genau so.





zurück zu Autorenagentur
made by: muellers-bueros